Die Zahl der Ausbildungsabbrüche in der Pflege könnte mit neuen Coachingansätzen deutlich reduziert werden. Seit 1. Juli bietet die Bundesagentur für Arbeit gezieltes "Rundum-Coaching" für erwerbsfähige Leistungsberechtigte an. Die bundesweit tätige Akademie für Pflegeberufe und Management (apm) sowie der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) begrüßen das.
Ausbildungsträger in die Umsetzung der Coachings einbeziehen
Die neue Förderung nach § 16 k ermögliche eine enge und ganzheitliche Begleitung der Auszubildenden, sagte apm-Geschäftsführer Matthias Glasmeyer vergangenen Freitag. Ziel der sogenannten 16k-Gutscheine sei die Unterstützung von jungen Menschen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt.
Das Coaching der Azubis solle dafür sorgen, dass angehende Pflegefachpersonen auch bei individuellen Schwierigkeiten die Ausbildung erfolgreich abschließen können.
Insbesondere die Bildungsträger, die auch in der Pflegeausbildung aktiv sind, könnten diese Begleitung kompetent und praxisnah leisten, so Glasmeyer. Er fordert die Jobcenter auf, die Träger in die Umsetzung der Coachings einzubeziehen.
Ausbildungsabbrüche in der Pflege könne sich Deutschland nicht leisten, betonte bpa-Hauptgeschäftsführer Norbert Grote. In der Pflege werde jede interessierte und geeignete Kraft dringend gebraucht.
Coachings für breiteren Personenkreis ermöglichen
Allerdings: 90 Prozent der Auszubildenden in der Pflege haben keinen Anspruch auf Leistungen des SGB II und damit auch nicht auf die ganzheitliche Betreuung.
"Wir kämpfen um jeden Mitarbeitenden in der Pflege. Das Coachingangebot der 16k-Gutscheine muss deshalb auch auf die Azubis ausgedehnt werden, die keinen Anspruch auf Leistungen des SGB II haben. Auch sie sollen davor bewahrt werden, die Ausbildung aufgrund persönlicher Schwierigkeiten abzubrechen."
Die apm ist die gemeinsame Bildungsgesellschaft des bpa und der Akademie Überlingen. Sie gewährleistet Aus-, Fort- und Weiterbildung in der ambulanten und stationären Pflege an derzeit 20 Standorten in mehreren Bundesländern. Bundesweit bietet die apm zudem Weiterbildungsgänge und spezielle Förderprogramme für internationales Pflegepersonal an.