Demografischer Wandel, steigende Personalkosten und Fachkräftemangel bringen die Pflegeversicherung bereits aktuell an ihre Grenzen. Die Bundesregierung hat nach einer Analyse des aktuellen Systems jetzt ihre Überlegungen für eine langfristige Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung vorgelegt. In dem 400 Seiten starken Bericht "Zukunftssichere Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung – Darstellung von Szenarien und Stellschrauben möglicher Reformen" skizziert die Regierung vier Grundszenarien, die von einer sozialen Teilabsicherung bis zu einer vollständigen sozialen Absicherung reichen. Laut Bericht könnten diese Modelle über eine zusätzliche verpflichtende Kapitaldeckung oder ein Umlageverfahren finanziert werden. Je nach Wahl des Modells könnte die künftige Finanzierungslücke in der Pflegeversicherung größer oder kleiner ausfallen. Das wirke sich wiederum auf den Bedarf an Reformen aus.
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Insgesamt legt der Bericht wenig überraschend dar, dass bei gleichbleibendem Beitragssatz und unveränderten Leistungen die Ausgaben der Pflegeversicherung stärker steigen als die Einnahmen. Das gefährde die Finanzierung und Leistungsfähigkeit der Pflegeversicherung. Außerdem könnten steigende Preise und Löhne sowie höhere Eigenanteile die Akzeptanz des aktuellen Systems beeinträchtigen.