Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz hat Bedenken zur geplanten Umsetzung der PPR 2.0 geäußert. Ob die geplante Regelung letztlich förderlich oder hinderlich für die Personaleinsatzplanung in der Pflege im Krankenhaus und die Patientensicherheit sei, müsse sich erst in der Praxis zeigen. Die Euphorie von Deutscher Krankenhausgesellschaft, Deutschem Pflegerat und Gewerkschaft Verdi teilt Kammerpräsident Markus Mai daher nicht, betonte er am Mittwoch.
Evidensbasierte Anpassungen nicht ignorieren
Vor allem dürften kritische Ergebnisse einer Evaluationsstudie nicht einfach ignoriert werden, so Mai. Evidenzbasierte Anpassungen des vorgelegten Referentenentwurfs seien wichtig.
"Eine pauschale und wenig reflektierte Zustimmung ohne Berücksichtigung von Evaluationsdaten ist mindestens als bedenklich zu bewerten. Wir müssen sicherstellen, dass die Personalplanung und die Patientensicherheit nicht unter einer überhasteten Einführung leiden."
Verantwortungsvolle Einführung der PPR 2.0 gewährleisten
Zwar hat das Bundesgesundheitsministerium den Start der Rechtsverordnung für die neue Pflegepersonalbemessung (PPBV) nach hinten verlagert. Dennoch bedeuteten die Vorbereitungen auf die PPBV "eine unnötige Belastung für Pflegefachpersonen und die Administration".
Mai legte "großen Wert auf die Passgenauigkeit". Der Aufwand, den Pflegefachpersonen in die Befüllung des neuen Instruments investierten, müsse sich angesichts der derzeit herausfordernden Versorgungssituation "deutlich lohnen". Eine sorgfältige Prüfung und Anpassung des vorliegenden Entwurfs seien nötig, um die praktische Umsetzbarkeit und die langfristige Verbesserung der Pflegesituation sicherzustellen.