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Gesundheitsrisiko Hitze

Lauterbach startet "Hitzegipfel"

Bundeseinheitliche Empfehlungen und das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdiensts sollen den Hitzeschutz verbessern.

Obwohl künftig längere und intensivere Hitzeperioden drohen, ist Deutschland darauf nicht vorbereitet. Was ein Bündnis aus Bundesärztekammer, Deutschem Pflegerat sowie Deutscher Allianz Klimawandel und Gesundheit am Hitzeaktionstag Mitte Juni bereits erneut angemahnt und als überfällig bezeichnet hat, geht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) jetzt an: In einem "Hitzegipfel" sollen Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Ärzteschaft, Pflege, Krankenkassen und Wissenschaft, unter anderem der Deutsche Wetterdienst, über einen nationalen Hitzeschutzplan und Hitzeaktionspläne für Gesundheitseinrichtungen beraten. Der Auftakt dazu fand Montagnachmittag in Berlin statt. Lauterbach hat erste Impulse aus seinem Ressort vorgelegt. In den kommenden Wochen sollen nun konkrete Maßnahmen und Vorgaben abgestimmt werden, die anschließend teilweise auch in Gesetze fließen sollen.

Bundeseinheitliche Empfehlungen für Hitzeschutzpläne anvisiert

Geplant sind "bundeseinheitliche Empfehlung für Hitzeschutzpläne in Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten". Vorbild soll Frankreich mit seinem dreistufigen Warnsystem sein, das je nach Außentemperatur Maßnahmen staffelt. Das "könnte perspektivisch Grundlage für das Auslösen von Interventionskaskaden sein", heißt es im Impulspapier.

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern mehrerer Ministerien, soll sich gründen. Außerdem ist eine vom Ministerium geförderte Webseite der Ludwig-Maximilians-Universität München online gegangen. Dort erhalten Städte und Kommunen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen Tipps für Hitzeaktionspläne und Notfallpläne.

Bereits seit Jahren veröffentlicht das Robert Koch-Institut (RKI) Auswertungen zu hitzebedingter Übersterblichkeit. Seit vergangenen Donnerstag veröffentlicht das RKI bis voraussichtlich September ein wöchentlich aktualisiertes Hitzeradar.

DKG: Hitzeschutz nicht zum Nulltarif zu haben

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßte am Montag Lauterbachs Initiative, betonte aber auch, dass Hitzeschutz nicht zum Nulltarif zu haben ist. Die Krankenhäuser benötigten ein umfassendes Investitionsprogramm, um mit dem Klimawandel umgehen zu können.

Während in früheren Jahren Kühlakkus, Verschattung und durchdachte Lüftungskonzepte ausreichend gewesen seien, gefährdeten zu warme Patientenzimmer zunehmend die Gesundheit und verzögerten den Heilungsprozess. Auch die ohnehin stark geforderten Beschäftigten in Krankenhäusern seien von Hitze betroffen. Pflegende könnten nicht ins Hitzefrei gehen oder ihre Arbeitszeiten in kühlere Stunden verlegen, verwies DGK-Chef Gerald Gaß.

4.500 Hitzetode in 2022

Lauterbachs Pläne seien jetzt zügig anzugehen, damit im nächsten Sommer ein funktionierender Hitzeschutzplan stehe, sagte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann.

Eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK habe schon 2021 gezeigt: Jeder vierte AOK-Versicherte über 65 Jahre sei überdurchschnittlich gefährdet, an heißen Tagen gesundheitliche Probleme zu bekommen und deshalb ins Krankenhaus zu müssen. An Hitzetagen mit über 30 Grad Celsius sei es hitzebedingt zu drei Prozent mehr Krankenhauseinweisungen in dieser Altersgruppe gekommen. Ein Viertel der rund 18 Millionen Menschen im Alter 65 plus sei überdurchschnittlich "hitzevulnerabel" – Hitze mache ihnen besonders zu schaffen.

Nach RKI-Angaben starben im vergangenen Jahr 4.500 Menschen einen Hitzetod.

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