Während Pflegeverbände eine Ausweitung der finanziellen Anerkennung für Pflegende in der Corona-Krise fordern, sieht das die nordrhein-westfälische Landesregierung anders. Sie will den geplanten Bonus für Altenpflegepersonen nicht auch für alle anderen Gesundheitsberufe zahlen. Das berichtete die Deutsche Presse Agentur am Montag und bezieht sich dabei auf einen Bericht von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) an den Düsseldorfer Landtag.
Der Gesundheitsausschuss befasst sich am Mittwoch mit dem Thema.
Grundsätzlich bessere Bezahlung wichtig
Zwar seien "die herausragenden Leistungen und besonderen Belastungen der Pflegekräfte in der aktuellen Corona-Pandemie besonders zu würdigen", so der Minister. Über eine Prämie hinaus gebe es aber "grundsätzlichen Bedarf für eine verbesserte, tarifvertraglich verankerte Vergütung der Pflegekräfte".
Das Personal in der Altenpflege sei während der Corona-Pandemie besonderen physischen sowie psychischen Belastungen ausgesetzt und trage ein erhöhtes Risiko, während der täglichen Arbeit selbst an COVID-19 zu erkranken, betonte Laumann. "Diese besondere Lage wird durch die geltenden Entgeltregelungen nicht angemessen abgebildet."
Die Gewerkschaft Verdi will mit einer landesweiten Unterschriftenaktion der Forderung nach einem "Corona-Bonus" für alle Pflegenden Nachdruck verleihen. Mindestens für April, Mai und Juni sollten alle Beschäftigten und Auszubildenden im Gesundheits- sowie Sozialwesen, die in der Corona-Krise besonders belastet seien, pro Monat eine Prämie von 500 Euro bekommen, fordert die Gewerkschaft.