Der Landespflegerat (LPR) in Baden-Württemberg hat die Pläne der Landesregierung zur Gründung einer Pflegekammer kritisiert. Noch im September will das Kabinett den entsprechenden Gesetzentwurf beraten.
18 Monate Zeit, um Pflegende von Pflegekammer zu überzeugen
Den Plänen zufolge solle der Gründungsausschuss für die Pflegekammer – vermutlich unter Beteiligung des LPR – voraussichtlich im Juni 2023 seine Arbeit aufnehmen. Das hat LPR-Vorsitzende Susanne Scheck der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" am Montag berichtet. Von da an seien 18 Monate vorgesehen, um Pflegende im Land anzuschreiben und zu registrieren.
Das sei eine sehr kurze Zeit, um aktiv für die Registrierung zu werben, sagte Scheck. Aus ihrer Ansicht ist eine Pflegekammer elementar.
"Wir sind die größte Berufsgruppe im Gesundheitssystem, haben aber am wenigsten zu sagen, weil wir keine Lobby haben."
Gelinge eine erfolgreiche Kammergründung nicht, sei "das Thema für lange Zeit tot".
Im August war bekannt geworden, dass der zuständige Sozialminister Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) die Zustimmung von mind. 60 % der Pflegenden im Land haben will, um die Pflegekammer verpflichtend für die Profession zu etablieren.