Bis 1. Juli müssen alle 36.000 ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Deutschland an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen sein. Die meisten Einrichtungen wünschen sich hierzu mehr Unterstützung. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Bundesverbands-IT (bvitg) unter 306 Einrichtungen. Demnach gäben 80 Prozent der befragten Einrichtungen an, dass ihnen zur Anbindung an die TI "vor allem Schulungen, Anleitungen und Service" fehlten.
Technische Voraussetzungen vielfach nicht erfüllt
Problematisch sei nach Verbandsangaben auch, dass in den meisten Einrichtungen die technischen Voraussetzungen für den TI-Anschluss nicht erfüllt seien. So sei in 66 Prozent aller Pflegeeinrichtungen die Beantragung einer SMC-B noch nicht erfolgt. Diese ist ein elektronischer Institutionsausweis, der die Akteure des Gesundheitswesens in der TI miteinander vernetzt. Bei der Anbindung an den E-Mail-Dienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) fielen die Zahlen mit etwa 2.000 vergebenen KIM-Adressen noch geringer aus. In nur vier Monaten müssten demnach etwa 27.000 Pflegeeinrichtungen eine SMC-B beantragen und noch über 34.000 Pflegeeinrichtungen an den KIM-Fachdienst angeschlossen werden.
"Einrichtungen dringend besser informieren und praktisch unterstützen"
bvitg-Geschäftsführerin Melanie Wendling kommentierte die Umfrageergebnisse wie folgt: "Die Umfrage hat unseren Eindruck bestätigt, dass die Anbindung der Pflege an die Telematikinfrastruktur nicht mit-, sondern nebenhergedacht wird. Bei den Herausforderungen, die Pflegeeinrichtungen momentan zu stemmen haben, nicht verwunderlich. Hier müssen die Einrichtungen dringend besser informiert und auch praktisch in der Umsetzung unterstützt werden."