Arbeitsprozesse auf der Station stärker an Patientinnen und Patienten ausrichten, mit flachen Hierarchien schnell umsetzbare Verbesserungen erzielen und flexible Arbeitszeitmodelle erproben – all das soll künftig 11 Pflegefachpersonen im "Innovationsraum – Pflege" an der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikum Heidelberg gelingen. Die eigens eingerichtete Station öffnete am Montag unter pflegerischer Leitung ihre Pforten mit zunächst 10 Betten. In naher Zukunft will die Klinik auf 20 Betten aufstocken, um neurodegenerative Erkrankungen behandeln zu können. Im Innovationsraum soll dann erstmals eine Parkinson-Komplexbehandlung angeboten werden, die mit hohem pflegerischem Aufwand verbunden ist.
Pflege neu denken – im "Innovationsraum Pflege"
Neue Ideen in die Praxis umzusetzen oder eingefahrene Abläufe zu verändern, sei im Pflegealltag bei laufendem Stationsbetrieb kaum möglich – wenn auch von vielen Pflegefachpersonen dringend gewünscht, teilte die Uniklinik mit.
"Eine Station unter pflegerischer Leitung schafft den geeigneten Raum, um Innovationen unkompliziert in den Pflegealltag zu integrieren, zu erproben und wissenschaftlich auszuwerten."
Das sagte Pflegedirektor Edgar Reisch.
Wissenschaftliche Begleitung
Das multiprofessionelle Pflegeteam werde die entwickelten Verbesserungen wissenschaftlich auswerten und publizieren. Dafür fänden sich im neuen Team Pflegefachpersonen mit einem akademischem pflegewissenschaftlichen Abschluss. Ein externer Beraterkreis unterstütze.
Den Stein ins Rollen für den Innovationsraum brachte die 2019 gegründete ca. 30-köpfige Arbeitsgruppe "Neue Pflege". Dort trafen sich Pflegende des Uniklinikums nach Feierabend, um Ideen und Ansätze für eine bessere Pflegepraxis zu entwickeln.
"Ich bin froh, dass wir eine Möglichkeit gefunden haben, dieses Engagement weiter zu fördern und Nägel mit Köpfen zu machen", so der Pflegedirektor.