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Nachtdienstbesetzung in stationärer Langzeitpflege

Gute Pflege geht anders

Erste Umfrageergebnisse bestätigen Befürchtungen: Beruflich Pflegende müssen regelmäßig zu viele Personen gleichzeitig versorgen.

Gut 55 Prozent beruflich Pflegender versorgen 20 bis 40 Menschen im Nachtdienst – fast ein Fünftel ist für 80 Personen und mehr zuständig. Das offenbaren erste Umfrageergebnisse des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) zur Personalbesetzung in Diensten zu ungünstigen Zeiten.

Viel zu wenig Pflegepersonal während der Nachtdienste

Demnach ist dieser Zustand für mehr als 93 Prozent der Befragten die Regel. Rund 39 Prozent erhalten keine Unterstützung, 46 Prozent haben immerhin mindestens eine Pflegehilfsperson an ihrer Seite.

Der DBfK hat bundesweit beruflich Pflegende aus dem Krankenhaus und der stationären Langzeitpflege zwischen 23. September und 31. Oktober zu ihrer Situation befragt. 2.482 der teilnehmenden Pflegenden arbeiteten zum Umfragezeitpunkt im Krankenhaus, 981 in der Langzeitpflege. Am Dienstag veröffentlichte der DBfK erste Ergebnisse zum Nachtdienst speziell in der Langzeitpflege.

Pflegehilfs- und Pflegeassistenzausbildungen vereinheitlichen

DBfK-Präsidentin Christel Bienstein sagte zu den Ergebnissen:

"Leider bestätigen sie zu Teilen unsere Befürchtungen. Die Zahlen zeigen eine erhebliche Belastung der beruflich Pflegenden mit einer viel zu hohen Zahl von Bewohner:innen, um die sie sich nachts kümmern müssen. Manche schreiben, dass es mehr als hundert seien. So kann man niemandem gerecht werden, geschweige denn gut und sicher pflegen."

Von wirklicher Entlastung könne oft nicht die Rede sein, ergänzte die Geschäftsführerin des DBfK Nordwest, Sandra Mehmecke. Ihr Regionalverband initiierte die Umfrage. Sie verdeutlichte:

"Viele Pflegefachpersonen nennen Schmalspurqualifikationen, Sprachmängel und Unerfahrenheit der Hilfspersonen als großes Problem. Das ist auch kein Wunder bei einer Vielzahl unterschiedlicher Pflegehilfs- bzw. Pflegeassistenzausbildungen. Dieser Wildwuchs muss ein Ende haben."

In Richtung Pflegepolitik appellierte sie an eine bundeseinheitliche Regelung mit zwei verpflichtenden Ausbildungsjahren. Anders sei kein "vernünftiger Qualifikationsmix in der Langzeitpflege" hinzubekommen.

"Vernünftiger Qualifikationsmix" vonnöten

Dass ein guter Mix und vor allem der Einsatz von mehr akademisch qualifiziertem Pflegepersonal besonders in der stationären Langzeitpflege sehr viele unnötige Krankenhauseinweisungen vermeiden kann, habe der Barmer Pflegereport erst jüngst eindrücklich belegt. Damit Pflegende Bewohnende gut versorgen könnten, müssten sie sich sicher bei der Arbeit fühlen.

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