Die Pflegekammer Rheinland Pfalz hat an Personalvertretungen und Einrichtungsträger appelliert, die Corona-Sonderprämien an Pflegende auszuzahlen. Deren ablehnende Haltung und Inflexibilität seien wenig hilfreich, heißt es in einer Mitteilung der Kammer aus der Vorwoche. Sie sollten zeitnah einen Kompromiss zur gerechten Auszahlung der Prämien finden, so die Kammer.
Gerechte Auszahlung der Prämie finden
"Selbstverständlich stellen die Corona-Sonderprämien nur ein sehr kleines Zeichen der Wertschätzung dar. Wir können es daher gut nachvollziehen, dass man bei der Verteilung keine Unzufriedenheit in der Belegschaft hervorrufen möchte", sagte Kammervorstandsmitglied Andrea Bergsträßer. Doch wenn schon die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Auszahlung in der beruflichen Pflege geschaffen seien, sollte diese Möglichkeit nicht ungenutzt bleiben.
"Diese Gelder stehen schließlich den Pflegefachpersonen zu, die mit ihrer Arbeit tagtäglich zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung beitragen", betonte Bergsträßer weiter.
Ziel: 4.000. Euro Einstiegsgehalt
Allerdings bedeute das "noch lange nicht, dass wir uns mit dieser zu niedrig gegriffenen Einmalzahlung zufriedengeben". Die Einmalzahlungen dürften nicht von der generellen Vergütungsproblematik in der beruflichen Pflege ablenken.
Ein Einstiegsgehalt von 4.000 Euro brutto für vollzeitbeschäftigte Pflegefachpersonen sei nach wie vor das Ziel der Pflegekammer. Auch ein allgemein verbindlicher und flächendeckender Tarifvertrag sei nötig.
"Nur durch die Umsetzung dieser Forderungen kann der Pflegeberuf nachhaltig aufgewertet werden und wieder an Attraktivität gewinnen", so Bergsträßer.