Die Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) hat am Montag eine S1-Leitlinie zur "Sozialen Teilhabe und Lebensqualität in der stationären Altenhilfe unter den Bedingungen der COVID-19-Pandemie" veröffentlicht.
Die Leitlinie, die seit April erarbeitet wurde, solle als Unterstützung für Einrichtungen der stationären Altenhilfe verstanden werden und einen Beitrag zur Handlungsfähigkeit der Mitarbeitenden im Umgang mit Maßnahmen im Rahmen der COVID-19-Pandemie bieten, teilte die DGP mit.
Im Vordergrund stünden dabei nicht die Vermeidung von Übertragungen mit SARS-CoV-2 oder direkte Schutzmaßnahmen. Vielmehr richte sich die Leitlinie daran aus, wie unter diesen besonderen Bedingungen soziale Teilhabe und Lebensqualität erhalten werden könnten, ohne den Schutz vor der Pandemie zu vernachlässigen.
Warum sind Leitlinien wichtig für die Pflege?
In den insgesamt 22 Handlungsempfehlungen geht es neben einer personenzentrierten Kommunikation mit Bewohnerinnen und Bewohnern z. B. auch um konkrete Empfehlungen für Pflegende selbst. Zu diesen zählen u. a. Informationsangebote für den Umgang mit Stress und psychischen Belastungen. Empfohlen werden ebenso ein adäquater Personaleinsatz, das Vorhalten und die Nutzung von Schutzausrüstung sowie niedrigschwellige Schulungen zur personenzentrierten Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen.
Wichtiger Meilenstein in der Leitlinienarbeit der DGP
Die Leitlinie ist die erste von der DGP als federführende Fachgesellschaft verantwortete Leitlinie unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und stelle damit einen wichtigen Meilenstein in der Leitlinienarbeit der DGP dar, sagte DGP-Vorsitzende Renate Stemmer.
Entwickelt wurde die Leitlinie multidisziplinär sowie unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern aus stationären Altenhilfeeinrichtungen. Des Weiteren waren u. a. der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, die European Academy of Nursing Science, die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin und ein Experte des Robert Koch-Instituts an der Leitlinienerstellung beteiligt.