Ein Expertenteam aus Wissenschaft und Praxis plädiert für einen neuen, bundesweit einheitlich geregelten Ausbildungsberuf "Service und Assistenz". Dieser sei ein wichtiger Baustein im Personal- und Versorgungsmix und beende das "Wirrwarr" der derzeit gängigen, aber sehr unterschiedlichen Service- und Assistenztätigkeiten. Das ist dem Positionspapier des Vereins zur Förderung eines Nationalen Gesundheitsberuferates (NGBR) in Kooperation mit Caro Ass e. V. zu entnehmen. Zu den Vorstandsmitgliedern des Vereins gehört u. a. der renommierte wissenschaftliche Leiter des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), Andreas Büscher.
Dieses Assistenzpersonal ersetze dabei "ausdrücklich keine" professionellen Fachpersonen in Pflege oder Therapie, teilte das Expertenteam mit.
Vorbild Baden-Württemberg
Der anvisierte Ausbildungsberuf basiert auf Erfahrungen der seit 2010 anerkannten Ausbildung "Servicehelfer im Sozial- und Gesundheitswesen" in Baden-Württemberg, die bisher über 200 junge Menschen erfolgreich abgeschlossen haben.
Für die rechtlichen Rahmenbedingungen müssten jetzt allerdings Bund und Länder sorgen. Ein gemeinsamer Definitionsrahmen für Ausbildung und berufliche Tätigkeit sei unabdingbar.
Bund und Länder sollen echtlichen Rahmenbedingungen definieren
So gelte es, ein klares Aufgabenprofil und adäquate Rahmenbedingungen bei der Berufsausübung – u. a. Bezahlung, Bildungsmaßnahmen, Qualitätssicherung – festzulegen. Ebenso sei ein verbindliches, zielgruppengerechtes Curriculum notwendig, das u. a. schulische und praktische Lernsituationen sowie -orte, assistiertes Lernen und sozialpädagogische Begleitung vorsehe.
Die Durchlässigkeit und Anschlussfähigkeit der Ausbildung, z. B. an Pflegefachberufe, müsse selbstverständlich sein.
Das Positionspapier kann bei Interesse mitunterzeichnet werden.