Die rund 400 Mitarbeitenden des DRK Sangerhausen könnten schon ab nächstem Jahr nur noch vier Tage pro Woche arbeiten. So plant es der Vorstandsvorsitzender Andreas Claus. Mehr Arbeit in weniger Zeit soll es nicht geben. Stattdessen setzt Claus, der unter dem Dach des DRK mehrere Pflegeeinrichtungen und einen mobilen Pflegedienst in der Kreisstadt betreibt, auf die konsequente Digitalisierung von Abläufen und eine Neugestaltung von Prozessen. Umgerechnet entspräche das Modellvorhaben einer Gehaltserhöhung von 11,2 Prozent, zitiert der MDR Sachsen-Anhalt den Chef.
Weniger Arbeit und 11,2 Prozent mehr Geld
Derzeit suche Claus noch eine Universität, die die Einführung mit einer Studie begleitet, denn in der Pflegebranche sei ein solcher Ansatz deutschlandweit neu.
Mit dem Modellprojekt will sich das DRK als attraktiver Arbeitgeber positionieren und erhofft sich Vorteile in der Anwerbung von Pflegefachpersonal.
Nach Angaben des Wissenschaftlers Philipp Frey vom Karlsruher Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse zeigten Studien, dass die Produktivität der Mitarbeitenden mit der Einführung einer Vier-Tage-Woche spürbar steigt.
Wissenschaftliche Evaluation geplant
Wichtig sei, wie die Umstellung im konkreten Fall organisiert werde und dass die Geschäftsführung hinter dem Prozess steht, gab Christine Johannes von der Universität Erfurt gegenüber dem MDR zu bedenken.
Bereits seit fünf Jahren wird nach Angaben von DRK-Chef Claus daran gearbeitet, die Arbeitsabläufe so zu gestalten, dass die Einführung der Vier-Tage-Woche gelingt. Im Februar sollen die Verhandlungen mit den Gewerkschaften beginnen.