Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) macht sich für die flächendeckende Implementierung präventiver Hausbesuche stark. In einem 5-seitigen Positionspapier dazu plädiert der Verband für jährlich Hausbesuche für Menschen ab 75 Jahren und die Finanzierung über Krankenkassen.
Präventive Hausbesuche "zwingend" ausbauen
Entscheidend für die Entwicklungszahlen des Pflegebedarfs werde künftig sein, frühzeitig kritische Lebenslagen alter Menschen zu identifizieren und ggf. notwendige Interventionen anzubieten. Dabei sei das Konzept der präventiven Hausbesuche entscheidend und "zwingend" auszubauen, teilte der DEVAP am Mittwoch mit.
Mit vergleichsweise geringen personellen und finanziellen Ressourcen könnten so ambulante und familiäre Hilfestrukturen gestärkt, Pflegebedürftigkeit verzögert und der Verbleib in der Häuslichkeit deutlich verlängert werden, äußerte sich DEVAP-Vorsitzender Wilfried Wesemann.
Bereits im dritten Altersbericht der Bundesregierung von 2003 seien präventive Hausbesuche als geeignete Methode beschrieben worden, um Risikofaktoren für Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Bislang seien diese jedoch nur in ganz wenigen kommunalen Hilfestrukturen verankert.
Rheinland-Pfalz setzt auf "Gemeindeschwester Plus"
Auch die Einführung des Präventionsgesetzes 2015 habe daran wenig geändert.
Die Finanzierung sieht Wesemann klar bei den Kassen verortet, da Prävention in die finanzielle Zuständigkeit der Krankenversicherung falle.
Rheinland-Pfalz gehört zu einem der wenigen Bundesländer, das ambulante Versorgungsangebote im Sinne des DEVAP forciert. Im Frühjahr teilte das Land mit, Angebot der "Gemeindeschwester Plus" stufenweise erweitern und flächendeckend etablieren zu wollen.