Aktuelle Modellrechnungen zeigen einen deutlichen Mehrbedarf an Pflegepersonal in den kommenden Jahren. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) – die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit – geht davon aus, dass allein in Rheinland-Pfalz bis 2035 zwischen 22.700 und 31.900 Vollzeitstellen in der Altenpflege neu oder nachzubesetzen sind. Das Wissenschaftsteam rechnet demografiebedingt in diesem Zeitraum mit einer Zunahme an Pflegebedürftigen, die professionelle Pflege benötigen, von 87.390 (Stand 2020) auf 95.900. Zeitgleich würden zwischen 22.440 und 26.130 Beschäftigte in der Pflege in Rente gehen. In Rheinland-Pfalz sind nach IAB-Angaben 40,5 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege im Jahr 2020 50 Jahre und älter gewesen. Das zusammen stelle die Personalrekrutierung in der Pflegebranche vor besondere Herausforderungen, teilte die Bundesarbeitsagentur am Montag mit.
Erschwerte Personalrekrutierung in der Pflege
Die Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, sagte:
"Um den künftigen Bedarf an Pflegekräften decken zu können, müssen wir an unterschiedlichen Stellen ansetzen."
Dazu gehöre zum einen die Qualifizierung, zum anderen die gezielte Fachpersonalgewinnung aus dem Ausland.
Das IAB hat ähnliche Modellrechnungen auch für das Saarland vorgenommen. Hier sind zwischen 5.500 und 8.000 Vollzeitstellen in der Altenpflege neu oder nachzubesetzen. Das Beschäftigungsvolumen müsste den Berechnungen zufolge um bis zu 6,6 % in der ambulanten und 4,3 % in der stationären Pflege wachsen.