Die neurologische und neurochirurgische Intensivstation der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat vor drei Jahren mit der Pilotierung einer Dienstplan-App begonnen. Das Fazit der Beteiligten fällt positiv aus: Für Planungsverantwortliche, wie das pflegerische Leitungsteam, ermögliche die App eine hohe Übersichtlichkeit und Transparenz. Für die rund 90 Mitarbeitenden der Station bewirke diese Form der Mitbestimmung eine wertschätzende Unternehmenskultur und eine Steigerung der Work-Life-Balance, schreibt die Charité am Montag auf ihrem LinkedIn-Kanal. Das Ziel einer transparenten und flexiblen Planung sowie eine Steigerung der Arbeitszufriedenheit scheine erreicht.
Mehr Mitbestimmung für Pflegekräfte
In der Dienstplan-App könnten die Pflegenden zum Beispiel Dienstplanwünsche und Urlaub bis sechs Wochen vor Monatsbeginn eintragen. Auch der Wunsch nach einzelnen Schichten ist nach Charité-Angaben möglich. Mitarbeitende erhielten über die App eine direkte Rückmeldung ihrer Wunschplanung. Den eigenen, gesicherten Dienstplan könnten die Pflegenden über die App jederzeit von ihrem Smartphone einsehen. Auch alle Urlaubs-, Frei- und Fortbildungstage des Kalenderjahres seien hinterlegt. Ansprechpersonen des Arbeitszeitmanagements der Charité unterstützten im Fall von Problemen.
Unter dem Namen "Station der Zukunft" testen Pflegende der Charité digitale Projekte zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Steigerung der Versorgungsqualität.
Ressourcen-App als Folgeprojekt
Ein Folgeprojekt steht laut Unimedizin bereits in den Startlöchern – eine Pilotierung zur sogenannten Ressourcen-App. In dieser App soll die Verfügbarkeit von Mitarbeitenden für die Planungsverantwortlichen einsehbar sein. So werde bei Krankmeldungen in der Dienstplan-App angezeigt, welche Mitarbeitende kurzfristig bereit seien, den Dienst zu übernehmen. Diese würden digital angefragt, bis eine Person den Dienst bestätige. Angerufen werde dann niemand mehr, betont die Charité. Ein großer Stressfaktor für Pflegende entfalle damit. Pflegende könnten ihre Freizeit als solche wahrnehmen und müssten nicht auf Abruf erreichbar sein.