Deutschland hat seit 1. Juli für die nächsten 6 Monate die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Das sieht der Deutsche Pflegerat (DPR) als "große Chance für europaweite Verbesserungen in der pflegerischen Versorgung". Denn bislang sei das pflegerische Fachwissen z. B. zur Bewältigung der Corona-Pandemie vielfach nicht berücksichtigt, die Profession Pflege in viele Entscheidungen und Krisenstäbe nicht eingebunden worden.
Pflege in der EU zum Thema machen
Europa müsse aus den vergangenen Monaten Lehren ziehen. "Nur so können wir die Pflege für die Zukunft besser vorbereiten", sagte DPR-Vize-Präsidentin, Irene Maier. "Deutschland muss die Pflege in der EU zum Thema machen."
Zu den Themen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gehören aus DPR-Sicht europaweit neben der Sicherung einer ausreichenden, qualitativ hochwertigen pflegerischen Infrastruktur die Bereitstellung von Schutzausrüstung, finanzierte Pflegepersonal-Poolkonzepte sowie eine bessere Kommunikation und Abstimmung als auch qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildungsinhalte für die Profession Pflege.
Pflege in digitalen Wandel einbinden
Auch komme Pflege bisher nicht in Diskussionen um den digitalen Wandel vor. Der DPR erwarte, dass während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft alle Bereiche der Pflege in die Zukunftstechnologien des digitalen Wandels eingebunden werden.