Das EU-weite Forschungs- und Entwicklungsprojekt CARE4CARE hat ein Policy Paper veröffentlicht. Dieses zeigt politische Maßnahmen auf, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und dem Fachkräftemangel auf nationale Ebene und europaweit entgegenzuwirken.
Eine Kernforderung des Papiers sei eine bessere Prävention und Berücksichtigung von körperlichen und psychosozialen Belastungen sowie geregelte Qualifikations- und Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Berufes, teilte der Informationsdienst Wissenschaft (idw) in einer Pressemitteilung vom Montag mit.
Willkommenskultur und Integration entscheidend
Akute Defizite zeigten sich ferner bei der Arbeitsmigration. Für eine gelingende Migration brauche es "deutlich mehr als nur ein Anwerbeprogramm. Neben der Anerkennung von Qualifikationen ist das eine Frage des Willkommens und der Integration. Ein einfaches Beispiel: Sprachkurse sollten finanziert werden und innerhalb der Arbeitszeit belegt werden können", sagte Arbeitsrechtlerin Prof. Dr. Eva Kocher von der Europa-Universität Viadrina, die an dem Papier mitgearbeitet hat.
Gesundheitsrisiken berücksichtigen
Das Projekt lege einen weiteren Fokus auf die Gesundheitsrisiken von beruflich Pflegenden infolge körperlicher Anstrengungen bis hin zu psychosozialen Belastungen durch Stress, Gewalt und Belästigung. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sei die konsequente Durchsetzung existierender Vorgaben zu Arbeits- und Ruhezeiten nötig. Außerdem müssten Betreuungsschlüssel reguliert und eingehalten werden.
An dem Projekt CARE4CARE arbeiten Forschende aus sechs EU-Mitgliedsstaaten: Neben Deutschland sind dies Frankreich, Italien, Polen, Spanien und Schweden. Ziel ist, Strategien zur Verbesserung der Arbeitsqualität und zur Bekämpfung von Diskriminierung zu entwickeln.