Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat ein Impulspapier für die aktuellen Koalitionsverhandlungen vorgelegt, das nach eigenen Angaben "wegweisend" ist. Denn zum ersten Mal enthalte ein solches Papier "einen vollständig ausformulierten Koalitionsvertragstext aus Sicht der Pflegeberufe", gab der DPR am Mittwoch bekannt.
Die professionell Pflegenden seien ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitswesens und trügen maßgeblich zur Versorgungssicherheit und Gesundheitsprävention bei. Ohne eine starke und eigenständige Pflegeprofession werde es keine zukunftssichere Gesundheitsversorgung geben, sagte die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler. "Mit unserem Impulspapier zeigen wir, welche Maßnahmen konkret erforderlich sind, um die beruflich Pflegenden zu stärken und die Versorgungssicherheit für Millionen Menschen zu gewährleisten."
Zentrale Forderungen des DPR
Insgesamt zwölf "Impulse" listet der DPR auf. Unter anderem fordert er
- die rasche Umsetzung wichtiger Gesetze: Das Pflegekompetenzgesetz und das Pflegefachassistenzeinführungsgesetz sind innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung erneut in das parlamentarische Verfahren einzubringen.
- die gleichberechtigte Integration der Pflegeprofession in die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens: DPR und bestehende Landespflegekammern sind institutionalisiert und finanziell gesichert in die gesundheitspolitische Entscheidungsfindung einzubinden.
- die Anerkennung der Pflegeprofession als eigenständige Säule des Gesundheitswesens: Die Pflegeprofession ist aktiv an der Gestaltung und Umsetzung der Versorgungsstrukturen zu beteiligen, um eine nachhaltige Gesundheitsversorgung und Prävention sicherzustellen.
Aufruf an die Politik
Politische Weichenstellungen seien nötig, um professionell Pflegenden die notwendige Handlungsautonomie und Selbstständigkeit sowie Arbeitsbedingungen zu geben, um gesundheitsfördernd arbeiten zu können.
Der DPR ruft daher die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger auf, "die Impulsvorschläge des Rats in den Koalitionsverhandlungen zu berücksichtigen und damit ein klares Signal für die Zukunft der Pflege zu setzen".