Die Bundesregierung hat am Mittwoch ihren Entwurf für eine neue Fachkräftestrategie vorgestellt. Mit 5 Ansätzen soll die Gewinnung und Sicherung von Fachpersonal auch in unsicheren Zeiten gelingen:
- zeitgemäße Ausbildung
- gezielte Weiterbildung
- Arbeitspotenziale wirksamer heben und Erwerbsbeteiligung erhöhen
- Arbeitsqualität und Wandel der Arbeitskultur verbessern
- Einwanderung modernisieren und Abwanderung reduzieren.
Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse verbessern
Für viele Einrichtungen sei die Suche nach Fachpersonal schon heute eine existenzielle Frage, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
"Wir wollen deshalb eine Ausbildungsgarantie schaffen und die Weiterbildung stärken, indem wir ein Qualifizierungsgeld und die Bildungszeit einführen. Mit einem modernen Einwanderungsrecht sorgen wir außerdem dafür, dass mehr Fachkräfte aus dem Ausland zu uns kommen."
So wolle die Regierung die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse für Fachpersonal weiter optimieren.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündis 90/Die Grünen) betonte:
"Der Handlungsdruck ist hoch. (…) Wir müssen Aus- und Weiterbildung attraktiver machen und wir müssen uns deutlich stärker für Einwanderung öffnen und gemeinsam dafür werben, dass Deutschland ein weltoffenes Land ist mit interessanten und hochwertigen Arbeitsplätzen."
bpa: "Endlich an die Umsetzung gehen"
Nach Ansicht des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hat der Fachkräftegipfel der Bundesregierung keine Neuigkeiten gebracht.
Bereits im Koalitionsvertrag seien Schritte zur Beschleunigung der Anwerbung und Anerkennung internationalen Pflegepersonals angekündigt.
bpa-Präsident Bernd Meurer sagte:
"Alles, was heute erklärt wurde, ist richtig. Und alles ist bekannt. Jetzt muss es endlich an die Umsetzung gehen."
Um genug Fachpersonal – und zunehmend auch ausgebildete Assistenzkräfte – für die Pflege zu gewinnen, seien Schulstrukturen auszubauen und niedrigschwellige Zugänge offenzuhalten.