Die Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, die DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper und die Kinder- und Jugendärztin Annette Grüters-Kieslich von der Charité Universitätsmedizin Berlin haben in einer Diskussion mit Verantwortlichen aus Bundestag und Gesundheitsministerium entschiedene Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung gefordert.
Die Pflegekrise sei bereits Realität in allen pflegerischen Bereichen, sagte Bienstein. „Um die Versorgung zu sichern, müssen wir sie neu denken und zwar mit mehr hochschulisch ausgebildeten Pflegefachpersonen. Investitionen in Pflegebildung sind ein Muss auf diesem Weg.“
Stärkere Akademisierung ist nötig
Investitionen in Pflegebildung und vor allem den Ausbau der Pflegestudiengänge seien auch notwendig, um dem Personalmangel wirksam entgegenzutreten, unterstrich Grüters-Kieslich. „Es ist unwahrscheinlich, dass die Attraktivität der Pflegeberufe ohne eine stärkere Akademisierung deutlich verbessert wird. In den Nachbarländern mit mehr akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen findet eine deutlich stärkere interprofessionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe statt. Das macht den Beruf auch für Interessierte mit Hochschulzugangsberichtigung attraktiver.“
Klapper ergänzte, dass in der Primärversorgung künftig auf Masterniveau ausgebildete Community Health Nurses nötig seien: für nachhaltige Prävention, für die Begleitung pflegender Familien und zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung vor allem im ländlichen Raum. Dafür müssten die Studiengänge ausgebaut und gefördert werden.