Das Freiwilligen Sozialen Jahr bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine gute Gelegenheit zur beruflichen Orientierung. Das Klinikum Oldenburg bietet über 30 FSJ-Stellen an. Normalerweise bleiben FSJlerinnen und FSJler über ihre gesamte Einsatzzeit auf einer Station oder tauschen nach sechs Monaten untereinander, um einen weiteren Bereich kennenzulernen. Auch kurze Hospitationen wurden bislang auf Anfrage realisiert.
Rotationskonzept für FSJlerinnen und FSJler in der Pflege
Doch unterstützt das herkömmliche Konzept eines FSJ wirklich die Berufsorientierung junger Menschen, die noch keinerlei Idee haben, welchen Beruf sie zukünftig ausüben wollen? Und eignet es sich, um Nachwuchskräfte zu gewinnen? Diese Fragen hat sich die Pflegedirektion in den vergangenen Wochen und Monaten gestellt – und unter Federführung der FSJlerin Julia Katharina Narozny ein Rotationskonzept für FSJlerinnen und FSJler entwickelt.
Rotation ist ein etabliertes Instrument im Pflegemanagement, das bisher jedoch noch keine Anwendung im FSJ findet. Unter dem Motto "FSJ 2.0 – durch vielfältige Erfahrung zur Berufsentscheidung" hat das Klinikum Oldenburg die FSJ-Rotation implementiert, damit die jungen Menschen einen Einblick in möglichst viele Abteilungen des Klinikums erhalten können. Das Rotationsjahr gliedert sich in eine Einarbeitungsphase von vier bis sechs Monaten und eine sich anschließende Hospitationsphase.
Hospitation auf mehreren Stationen möglich
Die Hospitationsphase wird vor Ablauf der Einarbeitungsphase von der FSJlerin bzw. dem FSJler vorbereitet und in eine Jahresübersicht überführt. Die Mindestzeiträume der Hospitationen wurden mit mindestens vier und bis maximal acht Wochen pro Hospitationsstation festgelegt. Somit können in zwölf Monaten tiefergreifende Einblicke in bis zu fünf Bereichen ermöglicht werden. Ziel ist, die persönlichen Präferenzen zu erkunden und eigene berufliche Perspektive zu entwickeln. Die FSJlerinnen und FSJler erhalten eine individualisierte Onboarding-Mappe, die persönliche Reflexion innerhalb des Rotationsjahres fördert. Dadurch werden sie beispielsweise auf ein Studium oder auf eine duale Ausbildung vorbereitet.
Für Julia Katharina Narozny steht nach ihrem FSJ fest, dass sie den Beruf der Hebamme erlernen möchte.