Der aktuelle Berufsgesundheits-Index (BeGX), ermittelt von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) sowie der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund), offenbart eine alarmierende Abwärtsspirale in der Berufsgesundheit von beruflich Pflegenden. Der Index sank im Jahr 2022 zum dritten Mal in Folge und erreichte mit 90 Punkten in der Langzeitpflege und nur 77 Punkten in der Krankenhauspflege die tiefsten Werte seit dem Basisjahr 2013.
Besonders betroffen ist die Dimension "Arbeits- und Erwerbsfähigkeit": Arbeitsunfähigkeitstage sind in der Pflege auf durchschnittlich 32 Tage gestiegen – doppelt so hoch wie der branchenübergreifende Durchschnitt. In der Krankenhauspflege brach dieser Wert sogar auf nur 7 Punkte ein.
Anhaltende pandemiebedingte Belastungen
Die Zahl der Verdachtsanzeigen auf Covid-19 als Berufskrankheit erreichte 2022 zudem ein Rekordhoch. "Rund 4.500 Betroffene haben wir in unser Reha-Management aufgenommen. Sie brauchen eine intensive Begleitung und Unterstützung, um den Weg zurück in den Beruf und das soziale Leben zu finden", sagte BGW-Hauptgeschäftsführer Jörg Schudmann und verdeutlichte die anhaltenden pandemiebedingten Belastungen.
Punktwerte für Faktoren, die beruflich Pflegenden helfen, mit den täglichen Herausforderungen umzugehen, sind ebenfalls zurückgegangen. Dazu gehören die Zufriedenheit mit der Arbeit und Weiterbildungen.
Der vollständige Bericht wird Anfang 2025 veröffentlicht; zentrale Informationen sind bereits jetzt auf der BGW-Website abrufbar.