Die Bedürfnisse von schwerstkranken und sterbenden Menschen müssen in den Hygienekonzepten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Berücksichtigung finden. Darauf hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) am Donnerstag hingewiesen.
Für diese Personen sei die Begleitung durch ihre An- und Zugehörigen essenziell, sagte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein und betonte:
"In der letzten Lebensphase können Gespräche und gemeinsame Zeit nicht aufgeschoben werden."
Im zweiten Leitsatz der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland" seien die Einbeziehung der Angehörigen sowie die vernetzte Versorgung klar formuliert. Dies müsse auch in einer Pandemie möglich sein.
Der DBfK fordert deshalb Politik, Einrichtungsleitungen und Gesundheitsämter auf, Konzepte zu entwickeln, die den besonderen Bedürfnissen der Menschen in ihrer letzten Lebensphase gerecht werden.
Mit der S1-Leitlinie zur sozialen Teilhabe in der stationären Langzeitpflege lägen bereits konkrete Handlungsempfehlungen vor, die in Teilen auch für die Palliativversorgung adaptiert werden könnten, erläuterte Bienstein.
"In der Palliativversorgung arbeiten multiprofessionelle Teams zusammen mit ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern. Eine gute Versorgung ist darauf angewiesen, dass diese Zusammenarbeit möglich ist. Und dies muss in den Hygiene- und Teststrategien berücksichtigt werden."