Die Methoden, die Qualität und der Umfang der Praxisanleitung müssen verbessert werden. Das schlussfolgert die Lenkungsgruppe Junge Pflege im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) aus den Ergebnissen einer Umfrage unter 508 Auszubildenden und Studierenden zur Situation der Praxisanleitung in der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung.
Häufiges Problem: zu wenig Praxisanleitung
Zur Zufriedenheit des Pflegenachwuchses mit der Praxisanleitung ergab die Umfrage ein gemischtes Bild, so der DBfK in einer Pressemeldung: So hätten fast 40 Prozent der Befragten "teils/teils", 39 Prozent "eher bis sehr zufrieden" und 23 Prozent "eher bis sehr unzufrieden" angegeben.
Lediglich 27 Prozent hätten angegeben, immer im vorgeschriebenen Umfang ihre Praxisanleitung erhalten zu haben. 49 Prozent hätten Einsätze ganz ohne Praxisanleitung gehabt.
Rahmenbedingungen verbessern
"Es ist aus unserer Sicht besorgniserregend, dass nur 27 Prozent der befragten Auszubildenden regelmäßig die vorgeschriebene Praxisanleitungszeit von zehn Prozent erhalten", konstatierte die Co-Sprecherin der Lenkungsgruppe Junge Pflege im DBfK, Lina Gürtler.
Ein unzureichendes Angebot an Praxisanleitung könne zu Defiziten in der praktischen Ausbildung führen und setze Auszubildende unter Druck, ergänzte Co-Sprecher Björn Klink. "Nur wer die vorgeschriebenen Stunden nachweisen kann, wird zur Prüfung zugelassen. Unsere Umfrage deutet darauf hin, dass ein Teil der Befragten Praxisanleitungen dokumentieren muss, die möglicherweise nicht in vollem Umfang stattgefunden haben."
Neben der Qualität müssten auch der Umfang und die Methoden der Praxisanleitung verbessert werden, resümierten Gürtler und Klink. Ein Großteil der Praxisanleitung finde im Stationsalltag statt und werde oft nicht ausreichend vor- und nachbereitet. Gerade diese Zeiten seien jedoch entscheidend, um das Gelernte zu reflektieren und zu festigen.
Die Lenkungsgruppe Junge Pflege fordert daher eine tiefergehende Analyse der Ursachen für ausbleibende Praxisanleitung und sieht die Situation der Praxisanleitung als ein zentrales Kriterium für die anstehende Evaluation der generalistischen Pflegeausbildung.