Der Freistaat Bayern hat seit vergangenen Donnerstag aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Lage wieder den Katastrophenfall ausgerufen. Dies hat die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) zum Anlass genommen, ihren Pflegepool aus dem Vorjahr wieder zu aktivieren. Freiwillige Personen mit Pflegeexpertise sind aufgerufen, sich zu registrieren und in Pflegeeinrichtungen, Kliniken und ambulanten Diensten zu unterstützen. Besonders gefragt seien derzeit Pflegefachpersonen mit Fachweiterbildung Intensiv und Anästhesie oder intensivpflegerischer Erfahrung, teilte die VdPB in der Vorwoche mit. Unterstützung sei dringend nötig.
Unterstützung dringend nötig
Um pandemiebedingte Personalengpässe zu kompensieren, hätten sich im Vorjahr 3.000 Freiwillige über den Pool registriert.
Die Personalnot werde von Tag zu Tag größer, betonte VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner. Die vierte Corona-Welle überfordere derzeit die Akut- und Langzeitpflege nahezu überall in Bayern.
Die Auswirkungen dieser extremen vierten Welle bringe die pflegerische Versorgung "mehr als je zuvor" an ihre Grenzen – die Intensivstationen hätten massiv Personal eingebüßt durch die Belastungen der vergangenen 3 Wellen und könnten die "Flut an COVID-19-Patientinnen und -Patienten" nicht mehr bewältigen.
In den Langzeitpflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten fielen zudem zahlreiche Kolleginnen und Kollegen wegen Infektionen aus. Auch wenn diese aufgrund der Impfungen mild verliefen, könnten die Pflegenden natürlich nicht arbeiten.