Die zentrale Anlaufstelle "Pflege-SOS Bayern" zur Meldung von Missständen in Pflegeeinrichtungen wird von den Bürgerinnen und Bürgern im Freistaat positiv angenommen, berichtete das bayerische Gesundheitsministerium am Freitag anlässlich des dreijährigen Bestehens der Einrichtung.
Mehr als 2.500 Kontaktaufnahmen habe es mit "Pflege-SOS Bayern" seit dem Start am 7. März 2022 gegeben. In 1.329 Fällen hätten Bürgerinnen und Bürger konkrete Beschwerden vorgebracht – etwa zur Personalbesetzung oder Missständen. Unter anderem seien Medikamente nicht gegeben oder Wunden nicht ausreichend versorgt worden. Aber auch allgemeine Themen, wie die Suche nach einem Pflegeplatz, seien bei den Kontaktaufnahmen zur Sprache gekommen.
"Spezialisierte Fachkräfte" kümmern sich um die Anliegen
In der beim Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) angesiedelte Anlaufstelle arbeiteten "spezialisierte Fachkräfte", erklärte LfP-Präsident Bernhard Scheibl. Diese prüften eingehende Beschwerden, gäben eine pflegefachliche Einschätzung und stünden in Kontakt mit den zuständigen Aufsichtsbehörden.
"Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen einen vertraulichen Rahmen, nehmen sich Zeit für die Anliegen und unterstützen die Kontaktsuchenden", sagte Scheibl. "Wir hören immer wieder, wie wertvoll das Angebot von 'Pflege-SOS Bayern' ist und wie dankbar die Kontaktsuchenden sind, dass ihre Anliegen zügig bearbeitet und an die zuständigen Stellen weitergegeben werden."
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach betonte, Pflegepersonal in den Pflegeeinrichtungen des Freistaats dürfe keinesfalls "unter einen falschen Generalverdacht gestellt werden". Daher sei es umso wichtiger, "Beschwerden schnell zu erfassen und diesen unverzüglich nachzugehen".