Der Bundesverband Pflegemanagement hat in einem offenen Brief an Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bessere Prozesse für die Anwerbung von Pflegefachpersonal aus dem Ausland gefordert. Statt langwierige unterschiedliche Anerkennungsverfahren seien einheitliche Standards sinnvoll.
Pragmatisches Vorgehen gefordert
In Berlin zum Beispiel müssten Pflegefachpersonen bis zu einem Jahr auf einen Termin bei der Ausländerbehörde warten, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Brief.
Der Verband fordert nun, die behördlichen Herausforderungen für Fachpersonal aus dem Ausland in Deutschland zu reduzieren. In dem Brief heißt es:
"Die Schaffung eines effizienten und unterstützenden Umfelds für internationale Fachkräfte ist nicht nur im Interesse der Betroffenen, sondern auch im Interesse Deutschlands als Wirtschaftsstandort."
Deutsche Arbeitgebende etwa, die Fachpersonal aus dem Ausland einstellen wollten, hätten bereits viel Erfahrungen gesammelt. Sie könnten ihre Kenntnisse in den Integrationsprozess einbringen und dazu beitragen, eine effektive und pragmatische Lösung zu finden. Aktuell hätten sie jedoch kaum Einfluss auf den Prozess.
Langwierige Anerkennungsverfahren
Weniger Bürokratie und mehr Pragmatismus fordern Verbände schon länger beim Thema Fachpersonalgewinnung aus dem Ausland. Das bayerische Kabinett hatte Anfang des Jahres eine "Fast Lane" beschlossen, die aufenthaltsrechtliche Verfahren und berufsrechtliche Anerkennungsverfahren miteinander verzahnen und beschleunigen soll.
Nach Ansicht der Initiative Match ist der Anerkennungsprozess für Geflüchtete häufig sogar noch komplizierter. Die Initiative zeigt, wie die Integration geflüchteter Menschen in den Pflegeberuf in sechs Schritten gelingen kann.