Geflüchtete bieten nach Ansicht der Initiative Match eine wertvolle Ressource gegen den Fachpersonalmangel in der Pflege. Allerdings ist ihr Einstieg in den Pflegeberuf hierzulande schwer und der Anerkennungsprozess von Fachpersonal häufig komplizierter als im Fall einer strukturieren Anwerbung aus dem Ausland, berichtet die Initiative, die sich in einem Netzwerkverbund auf Anwerbung und Integration von internationalen Pflegefachpersonen spezialisiert hat.
Vereinfachte Anerkennungsverfahren für Geflüchtete aus Krisenländer
Grund für die erschwerte Integration Geflüchteter sei vor allem, dass die Betroffenen ihr Land unvorbereitet verlassen mussten und die erforderlichen Nachweise fehlen. Viele Geflüchtete berichteten zudem von Diskriminierung und Willkür, was ihre Integration erschwere.
Diese Herausforderungen seien mit sechs Schritten zu beheben:
- Vereinfachtes Anerkennungsverfahren für Geflüchtete aus Krisenländern, etwa über Kompetenznachweise durch Arbeitsproben ohne umfassende Zeugnisnachweise.
- Planbare Prozesse bei der Anerkennung, zum Beispiel über klare Aussage zur erforderlichen Praktikumsdauer.
- Leichte Einstiegswege für Geflüchtete ohne Vorqualifikationen und aktive Unterstützung für Pflegeinteressierte mit der Möglichkeit zum "Spurwechsel" vom Asylverfahren in die reguläre Ausbildung, eine stufenweise Qualifikation vom Pflegebasiskurs über die einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenzkraft mit anschließend verkürzter Ausbildung zur Pflegefachperson und ein fester Zeitrahmen für behördliche Prozesse.
- Stärkere Förderung schulischer Pflegeausbildungen: Für Teilnehmende an einer vollzeitschulischen Ausbildung in der Pflege sollte das Schulgeld entfallen. Zudem seien Sachkosten an staatlich anerkannten Ersatzschulen, die Ausbildungsangebote für Pflege anbieten, zu fördern.
- Klare Anti-Diskriminierungs-Regelungen im Zuge des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes.
- Ausbau von Integrationsangeboten, da bestehende Integrationskurse oft lange Wartezeiten hätten.