Für Pflege und Fürsorge im Beruf, aber auch zu Hause sind noch immer überwiegend Frauen zuständig – mit Auswirkungen auf Einkommen und Rentenvorsorge. Darauf will der Equal Care Day am 1. März aufmerksam machen und fordert
- eine Neubewertung von Care-Arbeit
- eine finanziellen Aufwertung
- bessere Arbeitsbedingungen.
Denn weit über 80 % der professionellen Care-Arbeit leisten hierzulande Frauen. Das zeigen Statistiken der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamts. Allein in Pflegeberufen liegt der Frauenanteil bei rd. 85 %, in ambulanten Diensten sogar bei 87 %. 34 % der berufstätigen Frauen sind in Care-Berufen tätig.
Mehr als 80 % professioneller Care-Arbeit leisten Frauen
"Der Beitrag von bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit zum Funktionieren und Erfolg unserer Gesellschaft wird weiterhin systematisch unterbewertet", sagte die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, anlässlich des Aktionstags am Montag.
Auch wenn Pflegeberufe während der Pandemie viel Wertschätzung erfahren hätten, sei bis heute keine Trendwende zur Lösung der vielen Probleme und zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen erfolgt.
"Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, diese wichtige und überwiegend von Frauen geleistete Arbeit anzuerkennen und aufzuwerten. Nur wenn die Rahmenbedingungen z. B. in der Pflege endlich verbessert werden, können wir auch in Zukunft noch auf professionelle Pflege bauen. Für die anderen Care-Berufe sieht die Prognose nicht besser aus."
Während der Equal Pay Day, der an die Lohnungleichheit von Frauen und Männern erinnert, bereits seit 2007 besteht, ist der Equal Care Day noch relativ neu. Erst seit 2016 erinnert er in Schaltjahren am 29. Februar und in allen anderen Jahren am 1. März an eine faire und gleichwertige Verteilung von Sorgearbeit.