92,6 % der Krankenhäuser in Baden-Württemberg haben Probleme, Pflegepersonal zu finden. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des am vergangenen Freitag von der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) vorgestellten "BWKG-Indikators 2/2021".
BWKG-Vorsitzender Heiner Scheffold sagte:
"Die Suche nach qualifiziertem Personal bleibt immer öfter erfolglos."
Seit dem Beginn der BWKG-Indikator-Befragungen im Jahr 2010 sei es noch nie so schwierig gewesen, freie Stellen in der Pflege zu besetzen. Scheffold forderte:
"Es muss alles getan werden, damit jeder, der eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen möchte, auch eine machen kann."
Dafür müssten
- Reha-Kliniken als Ausbildungsträger schnell zugelassen werden – wie Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vorgesehen.
- ambulante Ausbildungsphasen endlich auch in den Ambulanzen der Krankenhäuser absolviert werden können.
- ausländische Fachkräfte schneller anerkannt werden.
Ein zentraler Baustein sei der dringend notwendige Bürokratieabbau. Mitarbeitende in Krankenhäusern, Reha-Kliniken und Pflegeeinrichtungen verbrächten "einen stetig wachsenden Teil ihrer Arbeitszeit mit der Dokumentation", sagte Scheffold. Diese Zeit fehle für Behandlung und Pflege der Patienten und führe zu einer sinkenden Arbeitszufriedenheit.
Für den BWKG-Indikator befragt die BWKG die Geschäftsführer der Mitgliedseinrichtungen (Krankenhäuser, Reha-Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg) regelmäßig zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Situation und zur Gewinnung von Fachpersonal.
