Die Pflegekammer Rheinland-Pfalz hat eine höhere Vergütung und mehr Ausbildungskapazitäten in der Pflege gefordert. Beides sei längst fällig, sagte Kammerpräsident Markus Mai vergangenen Freitag in Mainz.
Neben den Gewerkschaften erwartet die Kammer auch von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, sich für Bruttogehälter jenseits von 4.000 Euro im Monat für Pflegefachkräfte einzusetzen.
Dass im vergangenen Jahr weniger als 100 zusätzliche Pflegekräfte über das Pflegestellen-Förderprogramm hätten rekrutiert werden können, sieht Mai als alarmierenden Weckruf. Ein leergefegter Arbeitsmarkt ohne qualifizierte Nachwuchskräfte könne in naher Zukunft zu einem Kollaps des deutschen Gesundheitssystems führen.
"Stoppen können wir die Fehlentwicklung in der beruflichen Pflege nur gemeinsam", so Mai. Deshalb rufe er alle pflegepolitischen Akteure – ob nun Ministerien, Arbeitnehmer- oder Arbeitgeberverbände – dazu auf, "ernstgemeint mit uns an einem Strang zu ziehen und durch langfristige Maßnahmen der Berufsgruppe den Rücken zu stärken".