Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat eine Leitlinie für Notfallpsychiatrie erstellt.
Das Mitte Juli veröffentlichte Dokument gebe erstmals im deutschen und wohl auch internationalen Sprachraum auf Leitlinienniveau eine Übersicht zu den notfallmedizinisch relevanten psychiatrischen Erkrankungen und Störungsbilder.
Außerdem seien die von verschiedenen Fachgesellschaften konsentierten Empfehlungen zur Behandlung und zum Management dieser Störungen nach systematischer Auswertung der vorliegenden klinischen Studien zusammengefasst.
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Als Nachschlagewerk in jeder Notaufnahme sinnvoll
Ziel der Leitlinie sei, eine qualitative Verbesserung in der prästationären und stationären Versorgung psychiatrischer Notfallpatienten zu erzielen, teilte der Pastpräsident der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA), Christoph Dodt, mit. Dodt koordinierte seitens der DGINA die Konsentierung des Papiers. Mit der Leitlinie sei es nun möglich, "eine notwendige Standardisierung in der Detektion und Behandlung psychischer Störungen bei Notfallpatienten zu erreichen. Deswegen ist diese Leitlinie sehr nützlich und sollte als das Nachschlagewerk in allen Notaufnahmen bekannt sein."
Denn der klinische Alltag zeige, dass es nicht nur in der Psychiatrie, sondern in vielen medizinischen Disziplinen zu Notfallsituationen aufgrund psychische Störungen komme. Diese Situationen nähmen sogar zu.
Derlei Notfallsituationen seien oft komplex, potenziell lebensbedrohlich und führten zu einem hohen Maß an Verunsicherung hinsichtlich der zu treffenden Maßnahmen.