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Studie der Hans-Böckler-Stiftung

So schlecht verdienen Altenpflegende

Die Bezahlung von Beschäftigten der Altenpflege-Branche fällt verglichen mit anderen Pflegeberufen besonders gering aus. Das zeigt eine von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung geförderte aktuelle Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT) an der Hochschule Gelsenkirchen.

Demnach verdienen Fachkräfte in der Altenpflege durchschnittlich 2.740 Euro brutto im Monat. Das sind nur etwa 85 % des mittleren Verdienstes aller Berufe.

Bei Hilfskräften in der Altenpflege ist die Diskrepanz noch größer. Diese erhalten mit rund 1.940 Euro bei einer Vollzeitstelle lediglich knapp 61 % des mittleren Einkommens in Deutschland.

Deshalb variieren die Löhne in der Altenpflege so stark

Ein Grund für die geringe Entlohnung ist, dass in der Altenpflege – anders als im Krankenhaus – häufig kein Tarifvertrag gilt. Genau das soll sich jetzt ändern mit einem neuen Arbeitgeberverband Pflege.

Allerdings zeigt die Auswertung auch: Die Entgelte von Altenpflegefachpersonen differieren sehr stark nach Beruf, Region und Art der Pflegeeinrichtung, also ob der Arbeitgeber aus dem privaten, kirchlichen oder kommunalen Bereich stammt. Besonders niedrig ist die Bezahlung demnach in der ambulanten Altenpflege.

Hohes Armutsrisiko: Anspruchsvolle Arbeit auf Mindestlohnniveau

Hilfskräfte in der ambulanten Altenpflege verdienen sogar nur 1.560 Euro brutto monatlich – das ist Mindestlohnniveau. "Eine Zahl, die an Brisanz gewinnt, verdeutlicht man sich, dass 67 % der Hilfskräfte in der Altenpflege in Teilzeit arbeiten und deshalb noch einmal niedrigere Einkommen erzielen", sagte IAT-Expertin Michaela Evans. Und Studienautorin Christine Ludwig betonte: "Die Beschäftigten im gesellschaftlich enorm wichtigen Tätigkeitsfeld der Altenpflege tragen ein überdurchschnittliches Risiko, trotz Arbeit arm zu sein."

Altenpflege aufwerten mit einer "High Road"-Strategie

Um eine Abwanderung der Fachkräfte aus der Altenpflege abzubremsen, brauche es nach Analyse der beiden Autoren eine arbeitspolitische "High Road"-Strategie zur Aufwertung der Altenpflege. Teil dieser Strategie müsse es sein, durch flächendeckende tarifliche Mindeststandards faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen. Neben Lohn- und Tariffragen müssten aber auch die Personalbemessung, verlässliche Arbeitszeiten, berufliche Qualifizierung oder auch die Einführung digitaler Technik angegangen werden. Die dafür notwendige Datengrundlage könne ein neu einzurichtendes Berichtssystem zur Verdienst- und Personalstrukturentwicklung in der Altenpflege liefern.

Grundlage der Studienauswertung war die repräsentative Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit für die Jahre 2017 und 2012. 

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