3 Wochen nach der Landtagswahl in Bayern steht die Regierungskoalition von CSU und Freien Wählern. Eine Weiterentwicklung der Pflege sieht der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Südost damit nicht in greifbare Nähe gerückt. Es seien "keine großen Schritte zu erwarten", bemängelte der Verband am Montag in München.
"Wir bedauern sehr, dass die Freien Wähler, die sich über viele Jahre als überzeugte Befürworter für die Pflegekammer eingesetzt und die Einrichtung einer starken Selbstverwaltung auch im Wahlprogramm haben, sich an dieser Stelle nicht durchsetzen konnten", so DBfK-Südost-Geschäftsführerin Marliese Biederbeck.
Was die Attraktivität des Pflegeberufs anbelange, so werde der Freistaat Bayern allerdings langfristig nicht an einer Pflegekammer vorbeikommen. Damit gewännen Pflegefachpersonen an Selbstbestimmung. "Das ist entscheidend, wenn es um das Ansehen des Berufs Pflege geht", so Biederbeck weiter. Mit einer starken Selbstverwaltung könnten beispielsweise auch Standards gesetzt und Qualifikationen definiert werden.
In Bayern gilt seit 2017 der sogenannte Pflegering – der bayerische Weg zu einer Pflegekammer. Pflegeverbände kritisieren diese "Vereinigung der bayerischen Pflege" allerdings als "Mogelpackung".