Nachhaltige Strategien zur Mitarbeiterbindung in der Pflege sind Mangelware. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat deshalb jetzt ein Strategiepapier des "International Centre on Nurse Migration (ICNM)" und des Weltverbands der Pflegeberufe (ICN) übersetzt. Darin zeigt der international renommierte Pflegewissenschaftler James Buchan auf, warum eine Verbesserung der Fachkräftebindung in der Pflege so bedeutsam ist. Er geht nicht nur auf finanzielle Folgen der Personalfluktuation ein, sondern auch auf Auswirkungen auf Versorgungsqualität und Arbeitsbedingungen.
Der Wissenschaftler rät zu einem auf die Personalsituation des jeweiligen Landes angepassten Strategie-Mix. Dazu zählen unter anderem
- kontinuierliche Supervision und Praxisbegleitung
- Training von Fertigkeiten
- Führung und Teamarbeit bei Berufseinsteigern wie auch Erfahrenen
- höhere Personalausstattungsstandards
- Lohngleichheit zwischen unterschiedlichen Gesundheitssettings
- familienfreundliche Strategien
- ein beziehungsbasierter Führungsstil.
Personalbindung wird oft vernachlässigt
Die Stammbelegschaft im Betrieb zu halten, gut zu pflegen und ihnen bestmögliche Arbeitsumfelder zu bieten, sei eine Aufgabe, die hohe Priorität verdiene, "aber leider gern vernachlässigt wird", heißt es in einer DBfK-Mitteilung von Freitag. Bei allen Anstrengungen, Außenstehende für das eigene Unternehmen zu begeistern, würden leicht die Mitarbeiter vergessen, die den Betrieb "mit großem Einsatz und oft unter widrigsten Umständen" am Laufen hielten.