35 statt bislang 39 Arbeitsstunden pro Woche und das bei vollem Lohnausgleich – das ist Teil des neuen Tarifvertrags zwischen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Augsburg und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, wie am Dienstag bekannt wurde.
35-Stunden-Woche für Pflegepersonal in 2 Schritten
Die 35-Stunden-Woche erfolgt demnach schrittweise für Personal aus der Pflege sowie dem Sozial- und Erziehungsdienst. Die wöchentliche Arbeitszeit in der Pflege senkt sich zum 1. September dieses Jahres und zum 1. September nächsten Jahres jeweils um 2 Stunden.
Bereits Beschäftigte erhalten die Wahl, ob sie die angebotene Arbeitszeitreduzierung in Anspruch nehmen wollen oder eine entsprechende Entgelterhöhung im gleichen Umfang.
Wahlmöglichkeit für bereits Beschäftigte
Für Neueingestellte gilt grundsätzlich die reduzierte Arbeitszeit.
Beide Parteien sprachen am Dienstag von einer "starken Signalwirkung für die gesamte Pflegebranche".
Der Sprecher der Geschäftsführung AWO Augsburg, Werner Weishaupt, sagte:
"Für uns ist der Tarifabschluss ein organisatorischer und wirtschaftlicher Kraftakt. Wir sind aber davon überzeugt und machen es gerne, weil wir damit deutlich in die Attraktivität der Pflege- und Sozialberufe investieren. Den Fachkräftemangel im Sozial- und Gesundheitswesen werden wir nämlich nur durch attraktive und interessante Rahmenbedingungen abbauen können."
Verdi äußerte sich überzeugt, dass "über kurz oder lang auch andere Träger und Verbände" dem "guten Beispiel" der Augsburger AWO folgen.