Als "groben Unfug" und "Bankrotterklärung" hat die rheinland-pfälzische Pflegekammer die Pläne zu Personalvorgaben im Krankenhaus bezeichnet. Bereits zuvor hatten die Gewerkschaft Verdi und mehrere Politiker die Pläne des GKV-Spitzenverbands (GKV-SV) und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) kritisiert. Diese sehen vor, dass ein Drittel der Mitarbeiter aus Hilfskräften statt examinierten Pflegenden bestehen könne.
"Sollten diese Pläne tatsächlich Realität werden, leisten die beiden Vertragspartner den professionell Pflegenden sowie den Patientinnen und Patienten in den bundesweiten Krankenhäusern einen Bärendienst. Eine qualitativ hochwertige Pflege kann unter diesen Umständen nicht sichergestellt werden", warnte Kammerpräsident Markus Mai Ende März. "Offensichtlich soll der akute Fachkräftemangel als Vorwand dienen, um die dringend benötigte, gesetzlich geregelte Personalbemessung zu unterlaufen." Die Personalbemessung müsse so robust gestaltet sein, dass die Kollegen nicht zwangsläufig in ein Burn-out getrieben würden. GKV-SV und DKG würden mit ihren Ideen in die völlig falsche Richtung weisen und spielten mit der Gesundheit der professionell Pflegenden. "Dass wir uns in der jetzigen Situation mit solchen Forderungen auseinandersetzen müssen, kann nicht ernst gemeint sein", zeigte sich Mai konsterniert.
Update (4. April 2018):
Der GKV-SV dementiert derlei Vorhaben allerdings. Auf Twitter schrieb der Pressesprecher, Florian Lanz:
„Bei den Verhandlungen zwischen @DKGev und @GKV_SV zu Pflegeuntergrenzen gibt es noch keinerlei inhaltliche Verständigungen. Auch nicht auf eine Regelung, dass ein Drittel der Mindestbesetzung aus Hilfskräften bestehen könne, wie fälschlich kolportiert wurde.“ https://t.co/7D5iZYrFj9— GKV_Lanz (@GKV_Sprecher) 22. März 2018