Ältere Pflegende können mit Präventionsprogrammen länger in ihrem Beruf gehalten werden. Erhalten Pflegende über 45 Jahren wöchentliche Seminare zu beispielsweise Risikofaktoren für Erschöpfung, können sie ihren Arbeitsalltag besser bewältigen und denken weniger über eine Kündigung ihres Jobs nach. Das haben jetzt Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg, Ulm, Düsseldorf und Duisburg-Essen herausgefunden.
Die insgesamt 115 Pflegenden hatten bereits 30 Berufsjahre hinter sich und erhielten über einen Zeitraum von drei Monaten wöchentliche Präventionskurse, die von Psychologen und Psychosomatikern geleitet wurden. Es zeigte sich, dass die Sitzungen dazu beitrugen, die subjektive Lebensqualität zu verbessern. Bedeutend verbessert hatten sich auch die Werte für die emotionale und kognitive Beanspruchung durch den Beruf. Die Teilnehmer gaben am Ende der Studie an, nach der Arbeit besser abschalten zu können, weniger müde und gereizt zu sein.
"Unsere Studie belegt, dass alternde Mitarbeiter gut über solche Präventionsprogramme erreicht werden können", folgerten die Wissenschaftler gemeinsam in einer Mitteilung von Montag. Viele Pflegende im fortgeschrittenen Erwerbsalter beschäftigten sich häufiger mit dem Gedanken, den aktiven Pflegeberuf aufzugeben. Wenn es gelinge, mit solchen Programmen den emotionalen Stress in der Pflege abzubauen und die Rahmenbedingungen zu verbessern, könne ein Beitrag geleistet werden, dem Mangel an Pflegenden entgegenzuwirken, so die Wissenschaftler weiter.