Die Pflegereformen haben einiges angestoßen, aber vieles wurde vernachlässigt, was zur Umsetzung nötig gewesen wäre. Das hat der Sozialverband VdK in dieser Woche kritisiert. Die Bundesregierung müsse dringend nachbessern. In der Praxis habe sich herausgestellt, "dass die Umsetzung dieser Pflegegesetze bisher schon viele Verlierer produziert", sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher. Besonders im niedrigschwelligen Bereich müsse noch vieles energisch nachgebessert werden. So fehlten etwa Angebote für Pflegebegleiter, Alltagsbegleiter und haushaltsnahe Dienstleistungen.
Die Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Elisabeth Scharfenberg, unterstützte die Äußerungen des Verbands. Der VdK treffe damit "ins Schwarze". Die Bundesregierung hätte die Stärkung der Kommunen ernster nehmen sollen. Statt einiger Modellkommunen die Beratung zu erlauben, sollten alle Kommunen zusätzlich auch Planungs- und Steuerungskompetenzen erhalten, mahnte sie. Die Grünen forderten außerdem mehr Anstrengungen für mehr Pflegepersonal und eine nachhaltige Finanzierung durch eine Bürgerversicherung in der Pflege.