Im Juni 1904 tagte der Frauenkongress in Berlin. Auf dieser Tagung erklärten die drei bis dahin etablierten nationalen Pflegeverbände - aus den USA, aus Großbritannien und aus Deutschland -, dass sie zur Mitgliedschaft in einem Weltbund der Pflegenden bereit sind. Damit hatte sich der International Council of Nurses endgültig konstituiert. Das erklärte Ziel war eine qualitativ gute Pflege weltweit - statt des Fortschritts in einigen Ländern sollte Fortschritt in allen Ländern erreicht werden.
Im Jahr 1907 wurde Agnes Karll, die Vorsitzende der „Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands“, zur Präsidentin des ICN gewählt. 1912 fand ein ICN-Kongress auf deutschem Boden statt - in Köln. Während dieser Tagung wählte die Generalversammlung des ICN Agnes Karll zur Ehrenpräsidentin.
Heute sind im ICN rund 130 nationale Pflegeverbände zusammengeschlossen - von Andorra über Nepal bis Zimbabwe. Der Weltpflegeverband vertritt 16 Millionen professionelle Pflegepersonen und ist damit der weltweit größte Zusammenschluss von Fachleuten im Gesundheitswesen. Ziel des ICN ist immer noch eine gute Pflegequalität in allen Ländern. Als fünf grundlegende Aufgaben von Pflegenden gelten gemäß der ICN-Richtlinien:
- Gesundheit fördern
- Krankheit verhüten
- Gesundheit wiederherstellen
- Leiden lindern
- Achtung vor dem Leben und vor der Würde des Menschen.
Sitz des ICN ist in Genf/Schweiz. Deutschland ist im ICN durch den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) vertreten.