Die immer häufigeren Nosokomialen Infektionen in Krankenhäusern liegen auch im Personalmangel begründet. Das sagte die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, heute anlässlich des ersten internationalen Tags der Patientensicherheit. Sie präsentierte in Berlin ein neues DBfK-Positionspapier zur Sicherung der Hygienestandards in Krankenhäusern. Darin verweist der Verband auf Studien, die den Zusammenhang zwischen Personalmangel und einem höheren Vorkommen von Komplikationen und Todesfällen belegen.
Die Bemessung des einzusetzenden Pflegepersonals und dessen Qualifikation müsse sich daher am tatsächlichen Pflegebedarf und nicht an ökonomischen Interessen orientieren. Bei der derzeitigen Personalbemessung, sei „die Einhaltung von Standardhygienemaßnahmen erschwert", sagte Bienstein. „Die Kollegen eilen von einem Patienten zum nächsten, der Arbeitsdruck ist so hoch, dass die Hygiene vernachlässigt wird". Schon seit langem fordert der Berufsverband politisch Verantwortliche dazu auf, ein Personalbemessungsinstrument einzuführen. Ansonsten würde die Berufsflucht aus den Pflegeberufen weiter steigen, was die Situation zunehmend erschwere.
>> Download DBfK-Positionspapier „Sicherung der Hygienestandards in Krankenhäusern"