Mehr als 150 Projekte im Volumen von über 15 Mio. Euro – das ist die bisherige Bilanz des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP), das sich v. a. der Bildung, Versorgung, Arbeit, Qualität, Prävention und neuen Technologien in der Pflege widmet. In diesem Jahr feiert das renommierte Institut sein 20-jähriges Bestehen.
Studien beeinflussen Pflege unmittelbar
In 3 Abteilungen wurden über die Jahre wichtige pflegewissenschaftliche Erkenntnisse erarbeitet: Das Bundesmodellprojekt "Pflegeausbildung in Bewegung" der Abteilung Pflegebildungsforschung lieferte z. B. wichtige Grundlagen für die aktuelle Pflegeausbildung. Zur Abteilung "Arbeit und Beruf" zählt u. a. die anerkannte "Pflege-Thermometer-Reihe". In der Abteilung "Prävention, Beratung und neue Technologien" sind seit Gründung des DIP allein rund 15 Projekte zur Vermeidung bzw. Verzögerung von Pflegebedürftigkeit umgesetzt worden. Dazu zählen etwa Ansätze zur Sozialraumentwicklung und für präventive Hausbesuche. Ferner wurden von der Abteilung mehr als 100 pflegewissenschaftliche Gutachten im Rahmen von rechtlichen Streitfällen zur pflegerischen Versorgung für Gerichte erstellt.
Mehrfach ausgezeichnet
Bereits 3-mal erhielten Mitarbeitende des DIP den Deutschen Pflegepreis des Deutschen Pflegerats, die höchste Auszeichnung der Pflege in Deutschland.
"Wir haben uns vor zwanzig Jahren vorgenommen, die Situation und Potenziale der Pflege in Deutschland gründlich zu erforschen und innovative Konzepte zu entwickeln. Rückblickend freut es uns sehr, dass wir so viele Beiträge haben leisten können", sagte Gründungsdirektor und heutiger Vorstandsvorsitzender Frank Weidner am Dienstag.
Pflegeforschung nah an Pflegepraxis
Das DIP versuche weiterhin täglich zu zeigen, wie wichtig es sei, Forschung und Wissenschaft in der Pflege nah an der Lebens- und Arbeitswirklichkeit der Menschen umzusetzen sowie Erkenntnisse, Daten und Fakten zur Pflege in die Politik und Praxis zu bringen.
"Und wir hoffen, dass die Pflegewissenschaft und -forschung in Deutschland zukünftig auch mit staatlichen Mitteln gestärkt und ausgebaut wird, denn hier sehen wir noch viel Luft nach oben", so Weidner weiter.
Projektförderer und Auftraggeber des DIP sind v. a. Bundes- und Landesministerien, Kosten- und Einrichtungsträger, aber auch Stiftungen, Verbände und weitere Organisationen.
Das DIP wurde im Jahr 2000 gemeinsam von katholischen Hochschulen und Verbänden als gemeinnütziges und unabhängiges Pflegeforschungsinstitut gegründet. Es hat seinen Sitz an der Katholischen Hochschule NRW in Köln und einen zweiten Standort in Vallendar bei Koblenz in Rheinland-Pfalz an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hochschule.