Die Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung hat zu einem rasanten Anstieg der Leistungen geführt. Im ersten Halbjahr 2017 sind diese Ausgaben der Sozialkasse auf 1,7 Milliarden Euro geklettert, wie der Spiegel unter Berufung auf Daten des Bundesgesundheitsministeriums am Wochenende berichtete. Das entspreche einem Plus von mehr als 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Ausweitung war erklärtes Ziel der Reform, deren letzte Stufe zu Jahresbeginn in Kraft trat. An Demenz Erkrankte haben seither Anspruch auf alle Leistungen der Pflegeversicherung, außerdem setzen viele Hilfen früher an als zuvor. Im Gegenzug wurde der Beitragssatz auf nun 2,55 Prozent (Kinderlose: 2,8 Prozent) des Bruttolohns angehoben. Die Zahl der Menschen, die Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen oder privaten Pflegeversicherung haben, ist zur Jahreswende um 400.000, auf insgesamt 3,3 Millionen, gestiegen.