Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) erwartet aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen wieder mehr Intensivpatientinnen und -patienten. "Hochproblematisch" sei die Situation in den Krankenhäusern aufgrund von Personalausfällen, sagte DKG-Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland:
"Drei von vier Krankenhäusern müssen Leistungen einschränken, weil Personal ausfällt.“
Gründe dafür seien "Infektionen, Quarantäne oder Betreuung von positiv getesteten Kindern". Zwar habe sich die Intensivbelegung zuletzt etwas vom Infektionsgeschehen abgekoppelt, aber nicht vollständig, so Gaß.
"Auf den Intensivstationen werden wir in den kommenden Wochen wieder stärker steigende Patientenzahlen verzeichnen."
Die Gesamtsituation mache deutlich, "dass die Corona-Pandemie noch lange nicht vorbei ist", mahnte der Verbandschef.
Weniger als 3.000 Intensivbetten frei
Aktuellen Zahlen des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zufolge werden derzeit mehr als 2.300 Corona-Patientinnen und -Patienten intensivmedizinisch versorgt. Fast 900 von ihnen benötigen eine invasive Beatmung. Täglich verzeichnen die Krankenhäuser 200 bis 300 weitere Corona-Fälle.
Aktuell sind laut DIVI-Register knapp 18.400 Intensivbetten belegt, weniger als 3.000 sind noch frei. Zwar existiert eine sog. 7-Tage-Notfallreserve von mehr als 8.200 Betten. Doch Expertinnen und Experten warnen, dass infolge des aktuellen Personalmangels in den Kliniken weniger Betten zur Verfügung stehen und die Kapazitäten somit früher ausgeschöpft sein dürften.