Der Deutsche Pflegerat e. V. (DPR) und der Deutsche Hauswirtschaftsrat e. V. (DHWiR) haben ein gemeinsames Grundsatzpapier in Form einer Broschüre über "Anforderungen, Leistungen und Qualifikationen von Hauswirtschaft und Pflege in unterschiedlichen Settings" veröffentlicht, teilte der DPR am Montag mit.
Das im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) entwickelte Diskussionspapier zeige Möglichkeiten auf, wie hauswirtschaftliches Fachpersonal professionell Pflegende künftig in der Versorgung von zu Pflegenden entlasten könne. Die KAP habe die Stärkung beider Berufsgruppen zum Ziel. Dazu sei eine bessere Zusammenarbeit wesentlich.
"Die Berufsgruppe der Hauswirtschaftsfachkräfte kann die Profession der Pflegenden wesentlich unterstützen und entlasten und trägt somit für eine nachhaltige und gesicherte Versorgung bei. Dieses Potenzial wird derzeit zu wenig genutzt, dabei setzt mit Beginn der pflegerischen Versorgung immer auch die Versorgung durch hauswirtschaftliche Leistungen ein", sagte die DPR-Vize-Präsidentin Irene Maier.
Neben der Entlastung professionell Pflegender von für sie fachfremden Tätigkeiten gehe es darum, "welche wichtigen Aufgaben hauswirtschaftliche Fachkräfte im Setting der Pflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung erfüllen können", so Maier weiter.
Schnittstellen in acht Settings
Die Broschüre, Poster und ein Positionspapier gäben einen Überblick über die Anforderungen, Leistungen und notwendigen Qualifikationen der Pflege und der Hauswirtschaft. Zu acht Settings der pflegerischen und hauswirtschaftlichen Versorgung – Krankenhäuser, stationäre Pflegeeinrichtungen mit Wohngruppen- und Hausgemeinschaftskonzept, ambulante betreute Wohngemeinschaften, häusliche Krankenpflege und Pflegehilfe sowie Privathaushalte – seien Schnittstellen der notwendigen Zusammenarbeit aufgeführt.
Maier: "Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegenden und damit ihre Entlastung bauen auf ein Miteinander der Professionen, auf eine bessere interprofessionelle Zusammenarbeit von Pflege und Hauswirtschaft. Deutlich wurde, dass mit einer stärkeren Häuslichkeit eine Zunahme und Vielfalt an wichtigen hauswirtschaftlichen Dienstleistungen und Unterstützungsleistungen einhergeht. Diese gilt es auszubauen. Die Leistungen der Hauswirtschaft müssen in den Sozialgesetzbüchern stärker verankert werden und dürfen sich nicht nur auf den Leistungsprozess der Pflege beziehen."