In den ersten 16 Monaten der Corona-Pandemie könnten nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 115.000 Pflegefachpersonen weltweit an Covid-19 gestorben sein. Die Organisation führt das nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) u. a. auf schlechte Ausstattung v. a. zu Beginn der Pandemie und mangelnde Verteilung der Impfstoffe in ärmeren Ländern zurück. In Afrika seien nur 10 % des Pflegepersonals gegen das Corona-Virus geimpft worden, in den meisten reichen Ländern seien es 80 %.
Impfstoffdosen weltweit gerechter verteilen
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus appellierte an die 20 führenden Industriestaaten, ihre Impfspenden an die Südhalbkugel zu forcieren und für eine faire Verteilung der Impfstoffe sorgen.
Die WHO hatte dazu aufgerufen – außer bei besonders gefährdeten Menschen – keine Auffrischimpfungen zu verabreichen, solange noch Mio. Menschen in ärmeren Ländern auf ihre erste Impfung warteten. Das sei ignoriert worden, so Tedros nach dpa-Angaben weiter:
"Länder mit hohen und mittleren Einkommen haben jetzt schon fast halb so viele Auffrischimpfungen verabreicht wie insgesamt in den Ländern mit niedrigen Einkommen überhaupt erst verteilt wurden."
Ziel der WHO ist, dass 40 % der Menschen in allen Ländern bis Ende dieses Jahres geimpft sind. Dafür seien 500 Mio. Impfdosen nötig, so viele, wie in rd. 10 Tagen produziert würden.
Aber viele davon gingen in reiche Länder, um sie für Auffrischimpfungen zu nutzen. Die WHO schätzt, dass 240 Mio. Impfdosen im Westen in Lagern liegen.