Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus will sich bis 2026 zu einem staatlichen Universitätsklinikum weiterentwickeln. Zu den Umbaumaßnahmen gehört unter anderem, die Zentrale Notaufnahme zu modernisieren. Davon profitiert vor allem das Pflegepersonal: Statt 14,3 Kilometer während einer 8-Stunden-Schicht müssen Pflegende künftig nur noch rund vier Kilometer zurücklegen.
Laufwege des Pflegepersonals reduzieren
Damit das möglich ist, hatte Klinikgeschäftsführer Götz Brodermann zuvor die Laufwege der Pflegemitarbeitenden analysiert. Ergebnis: Mehr als 3,5 Stunden verbrachten Pflegenden auf den Beinen, um von A nach B zu laufen und keiner wertschöpfenden Tätigkeiten nachzugehen.
Bereits in der Interimsnotaufnahme, in der viele Elemente effizienter Raum- und Betriebskonzepte umgesetzt seien, hätten sich die Wegstrecken pro Schicht in der Pflege im Schnitt auf 4,1 Kilometer pro Kopf reduziert, erläutert Brodermann. Schon jetzt stünden also pro Pflegefachperson und Schicht rund 3,5 Stunden mehr Zeit für Patientinnen und Patienten zur Verfügung.
Pflegestützpunkte für effizientere Abläufe
In der neuen Notaufnahme soll es vier Pflegestützpunkte mit maximaler Übersicht über die zu versorgenden Behandlungsplätze geben. Somit könne dann eine Pflegefachperson von einem zentralen Standpunkt aus alle von ihr versorgten Patientinnen und Patienten sehen und umgekehrt.
Insgesamt werde das Pflegepersonal festen Funktionen zugeordnet, um so eine effiziente Ressourcensteuerung umzusetzen.
Die eingesparten Ressourcen sollen den Pflegenden zugutekommen. Brodermann beschreibt im Interview:
"Pflegende sollen ihrer originären, sinnstiftenden Profession nachgehen, wieder Spaß an der Arbeit haben und nicht aufgrund von administrativen Tätigkeiten oder manuellen Prozessen von der Pflegetätigkeit abgehalten werden. Mit Blick auf den Fachkräftemangel müssen wir Tätigkeiten, die nicht am Patienten stattfinden, so digitalisieren, dass sie möglichst automatisiert ablaufen."