Die Nutzung von und Arbeit mit Expertenstandards in der Pflege sind viel diskutierte Themen in unterschiedlichen Bereichen von Pflegepraxis, Pflegemanagement und Pflegewissenschaft.
Der Lenkungsausschuss des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) nimmt in einer umfangreichen Stellungnahme Bezug auf einige dieser Diskussionen und betont die Intention der Arbeit mit Expertenstandards zur Qualitätsentwicklung und -verbesserung in der Pflege.
Verständigung auf Qualitäts- und Leistungsniveau in der Pflege
Die Voraussetzung für Entwicklung, Konsentierung, Implementierung und Aktualisierung von Expertenstandards sei, dass diese in der Hand der Berufsgruppe lägen, heißt es in dem 6-seitigen Papier.
Die dabei angewandten Prozesse seien aufwendig und zum Teil auch langwierig, aber nach Ansicht des DNQP auch gerechtfertigt. Die Verständigung innerhalb der Berufsgruppe der Pflegenden auf ein Qualitäts- und Leistungsniveau sei eine "sehr große Herausforderung", die dem DNQP in den vergangenen 30 Jahren gelungen sei.
An Professionalisierung der Pflege festhalten
Innerhalb der relevanten Organisationen der professionellen Selbstverwaltung, der Berufspolitik und auch der Pflegewissenschaft werde irgendwann zu entscheiden sein, ob dieser Weg fortgesetzt werden solle. Falls nicht, dann wären Alternativen einer berufsgruppengesteuerten Qualitätsentwicklung zu formulieren, schreibt der DNQP-Lenkungsausschuss.
Das DNQP empfiehlt ein klares Bekenntnis der Berufsgruppe zu der geleisteten Arbeit der vergangenen Jahre. Dies wäre die Grundlage einer systematischen Weiterentwicklung und auch künftig pflegerisch gesteuerten Qualitätsentwicklung. Geschehe dies nicht, "dann würde sich die Berufsgruppe eines wichtigen Teils der eigenen Geschichte und Professionalisierung in Deutschland berauben".