Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) hat die Krankenkassen scharf kritisiert und wirft ihnen eine Verzögerungstaktik vor. Seit nunmehr 2 Jahren müssten die Krankenhäuser die Pflegebudgets für die Krankenkassen vorstrecken. Das bereite "sehr vielen Häusern sehr große Sorgen" und bringe sie immer weiter in finanzielle Schwierigkeiten, mahnte VKD-Präsident Josef Düllings am Freitag.
Nur ein Drittel der Kliniken konnte für 2020 Pflegebudgets verhandeln
Die Krankenhäuser müssten die Pflegebudgets mit den Krankenkassen jeweils individuell verhandeln. Bisher sei das jedoch nur einem Drittel der Kliniken für 2020 gelungen. Für 2021 erwarte Düllings noch schlechtere Prognosen. Bereits vorliegende Vereinbarungen seien vielerorts nur deshalb zustande gekommen, weil die betreffenden Kliniken wegen fehlender Liquidität hätten zustimmen müssen.
"Das alles konterkariert das Ziel einer vollumfänglichen Pflegefinanzierung. Ein Unding auch angesichts des bekanntlich erheblichen Fachkräftemangels."
Nicht nur, dass die Kliniken die Kosten für die Pflege vorfinanzieren müssen. Sie wüssten zudem nicht, ob sie das verauslagte Geld auch tatsächlich in der notwendigen Höhe irgendwann zurückbekämen.
Finanzierung der Pflege rechtlich sicherer gestalten
Diese "prekäre Lage" müsse die Bundesregierung "sehr schnell" beenden.
Damit die Finanzierung der Pflege künftig rechtlich sicherer erfolge, forderte der VKD, dass der Gesetzgeber die derzeit "überbordenden Nachweispflichten" definiert und auf "ein sinnvolles Maß" reduziert.
Eine Anpassung des vorläufigen Pflegeentgeltwerts sowie die gesetzliche Dynamisierung eines bereits vereinbarten Pflegeentgeltwerts könnten außerdem die Kassen zur Beschleunigung der Verhandlungen motivieren, so der VKD.